Speaker
Description
Eine unangenehme Folge des Wechsels auf Distanzlehre ist der fast völlige Wegfall informeller Begegnungen und Gespräche. Um dies zumindest partiell auszugleichen, habe ich in Online-Seminaren deutlich intensiver auf Gruppenarbeiten gesetzt als sonst. Die Studierenden sollten in einem geschützten Raum ohne Lehrperson über Inhalte sprechen können, Überlegungen ausprobieren und auch Kontakt zueinander aufbauen, bevor wir im Plenum die Teildiskussionen gemeinsam auswerteten. Die Gruppenphasen wurden seitens der Studierenden gut angenommen und in der Reflexion meine
Vorüberlegungen bestätigt, selbst wenn Gruppenarbeit aus schulischen Erfahrungen heraus negativ besetzt waren. Die Breakoutsessions von Zoom (und Äquivalente anderer Videokonferenzsysteme) scheinen auch bei Kolleg*innen den Anstoß zu mehr kooperativen Phasen im Seminarverlauf gegeben zu haben, was mit der Rückkehr zur Präsenzlehre nicht beendet werden muss, auch wenn die ursprünglichen Motive dafür zum Teil wegfallen. In meiner eigenen Arbeit habe ich mich an Prinzipien des Kooperativen Lernens und an der Grundstruktur Think-Pair-Share orientiert, dass also jeder Sozialformwechsel mit einer neuen Aufgabenstellung einhergeht, die auf den zuvor erarbeiteten Ergebnissen aufbaut.
Die Diskurswerkstatt soll dem Erfahrungsaustausch zu kooperativen Phasen im Digitalen dienen und daraus Konsequenzen für die Präsenzlehre ableiten.