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Description
Insbesondere in größeren Einführungsveranstaltungen waren viele Lehrende in den digitalen Semestern unsicher, wie sie ihre Klausuren so durchführen könnten, dass Studierende möglichst gut vorbereitet sind, es gleichzeitig aber nur wenig Potenzial für technische bedingte Unsicherheiten während der Klausur, für das Kopieren aus dem Internet oder für ungewollte Kooperation zwischen den Studierenden gibt. In der englischen Fachdidaktik wurde die Einführungsklausur in einer Kooperation zwischen
den Dozent*innen der Gruppen komplett umgestellt: Aus einer klassischen 90min-Klausur mit einer Mischung aus multiple choice und offenen Fragen wurde so ein intermediales take home exam. Diese Klausurform liefert den Studierenden eine große Auswahl an Links und Materialien zu aktuellen Themen, anhand derer sie – explizit auch unter Zuhilfenahme des Grundlagenbuchs und auch anderer Quellen – eine eigenständige Aufgabe lösen (hier: das Erstellen einer Unterrichtsstunde) und ihre Entscheidungen und Auswahl theoretisch fundiert begründen sollen. In einem Kurzessay schließt sich danach eine Reflexionsfrage zu komplexeren theoretischen Fragestellungen aus der Einführung an. Damit diese Aufgaben erfolgreich gelöst werden konnten, wurde auch der Kurs teilweise umgestaltet: Durch vorbereitende Assignments gewannen die Studierenden über das
gesamte Semester eine immer bessere Vorstellung davon, wie die Klausur aussehen würde und was die Erwartungen an ihre Kompetenzen und Durchführung sein würde.
Unsere Erfahrungen mit dieser Klausurform waren sehr positiv und so kann im Rahmen der Diskurswerkstatt überlegt werden, wie intermediale take home exams auch für andere Fachdidaktiken oder Diziplinen genutzt werden könnten.